Mehr Rezepte bei Schwangerschaftsdiabetes

Ganz überrascht habe ich vor ein paar Wochen meine sonst ziemlich vernachlässigte Blog-Statistik angeschaut. Vor allem, weil mich total nette Kommentare zur Schwangerschaftsdiabetes und Tipps zu Rezepten erreichten. Ich habe nicht schlecht gestaunt. Es gibt offensichtliche ganz viele werdende Mamas, die keine geeigneten vegetarischen Essenspläne finden oder vom Diabetologen keinen Ernährungsplan bekommen. Die Sache ist ja auch verzwickt: nicht alles funktioniert für jede. Es ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Deswegen werde ich auch nicht müde zu betonen, dass meine vorgestellten Rezepte bei mir funktioniert haben und als Anregung dienen sollen. Ich bin natürlich keine Ernährungsberaterin und ich habe auch echt wenige Kohlenhydrate gegessen. Ob das 100% ok war, weiß ich nicht, aber meine Diabetologin meinte immer, das passt so.

Nach der Entbindung war übrigens alles ziemlich schnell ziemlich gut, obwohl ich zugeben muss: Ich habe direkt noch im Krankenhaus viele weiße Brötchen mit Nutella gegessen. Und ich habe viiiiel öfter als nur drei Mal am Tag gegessen. Also Blutzucker messen zwei Stunden nachdem ich gegessen habe, war eigentlich unmöglich, da ich dann schon wieder gegessen hatte :)

Während der Schwangerschaft war ich ziemlich dünn. Danach dachte sich mein Körper, er muss jetzt alles was gegessen wird (und es waren nicht nur Nutellabrötchen) ansetzen. Ging es da jemandem ähnlich? Ich habe auf jeden Fall nicht die Erfahrung gemacht, durch das Stillen abzunehmen. 

Ich habe vielleicht noch drei oder vier Mal nach dem Krankenhausaufenthalt meinen Blutzucker gemessen. Der war immer ganz normal. Sobald ich abgestillt habe, heißt es, wieder zum Arzt gehen und einen richtigen Zuckertest machen lassen. Aber da bin ich guter Dinge, dass der normal ausfällt. Hier und da habe ich gelesen, dass das Risiko an Altersdiabetes zu erkranken, nun um 50% höher ist. Also eine Sache wäre dann sicher: Ich würde es nicht vollständig über die Ernährung regeln wollen, denn mit so wenigen Kohlenhydraten kann ich einfach ohne einen bezaubernden Grund wie das Baby nicht leben. 

Eine erste Übersicht mit vegetarischen Rezepten für die Zeit der Schwangerschaftsdiabetes habe ich hier veröffentlicht. Ich habe noch einmal tief in meinem Gedächtnis gekramt und noch ein paar Ideen zusammen getragen:

• Linsen mit Räuchertofu (wenn die Portion richtig groß ist, wird man auch ohne die Spätzle satt)
• Veggi-Gulasch und zwei Kartoffeln (aus Sojaschnetzel, roter Paprika, Senf und saure Gurken plus Gurkenwasser)
• riesen großer Gemüseauflauf mit Sonnenblumenkernen überbacken
• Veggi-Grillen: Tofu-Paprika-Zwiebel Spieße, mit Frischkäse gefüllte Champignons, Steckrübenpommes
• Räuchertofu-Zwiebel-Saure-Gurken-Salat mit Knäcke
• "Auberginen-Pizza" (Auberginen in Platten scheiden, grillen, auf eine Knäcke legen, mit Pizza-Utensilien belegen und überbacken)
• Gemüsesticks mit Blumenkohlcreme oder zum Beispiel Hummus (auch aus roten Linsen)
• Sellerie-Karotten-Suppe
• ... und als Dessert einfach immer wieder Quark mit Nüssen und Heidelbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren

Und vergesst nicht, auf euren Eisenwert zu achten. Da große Mengen Haferflocken und Hirse ja nicht mehr möglich sind, sackt der Wert bei Vegetariern dann schnell in den Keller. Der Mama-Saft von Rotbäckchen fällt natürlich raus - da helfen zur Not leider nur noch die Eisentabletten. Das war zumindest bei mir so. Musst du deine Kohlenhydratzufuhr nicht so stark einschränken, könntest du versuchen, immer mal Hirse und Haferflocken auf den Speiseplan zu bringen. Aus eigener Blutverlust-Erfahrung kann ich nur sagen: Es ist seeeehr wichtig, mit einem guten HB-Wert in die Geburt zu gehen. 

Und denkt auch dran, dass ihr nur Menschen seid. Ich habe auch einmal kräftig geheult, weil ich keine Schoki mehr essen konnte. Dabei ist das wirklich etwas, auf das ich gut verzichten kann. :) Kein Obst zu essen, war wirklich hart. Und ja, ich gebe es zu, als ich einfach gar nicht mehr satt geworden bin, war ich einen Tag mal kein Vegetarier und habe mir ein Stück Lachs gegönnt. Wie gesagt: Es war ja alles für den guten Zweck. <3