Kanada Teil I: Zwei Tage Vancouver

Teil 1 des großen Kanada-Roadtrips

In Vancouver begann unsere dreiwöchige Kanada-Reise, die ein lang gehegter Wunsch war. Mit der Planung hatten wir bereits im Februar begonnen. Wir hatten nur zwei Tage eingeplant, da wir unsere Reisezeit hauptsächlich für die Natur in den Rockies nutzen wollten. Für uns waren die zwei Tage genau richtig. 

 

Direkt nach unserer Ankunft hatten wir bestes Wetter und so sind wir trotz des Schlafmangels durch die Straßen dieser schöner Stadt geschlendert. Sonnenschein ist übrigens keine Selbstverständlichkeit für Vancouver. In zwei Tagen haben wir von Dunkelgrau bis Himmelblau alles erlebt. Hier regnet es wirklich ziemlich oft und viel, also steckt die Regenjacke ein! Mit Mitte September haben wir uns auch für eine recht späte Reisezeit entschieden. Wer noch später im Jahr kommt, hat schon einmal die Chance, die Sonne gar nicht zu Gesicht zu bekommen. Das Verrückte an der Stadt: Man kann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Skigebiet fahren. Mein Mann hat einen Winter in Vancouver verbracht und hat mir erzählt, dass es schon ein bisschen witzig ist, wenn die Menschen in kompletter Ausrüstung im Bus stehen, die Skier unterm Arm tragen und sich auf eine komplett beleuchtete Abfahrt freuen. Die Coast Mountains sorgen also nicht nur für viel Regen, der vom Pazifik aus "hängen bleibt", sondern auch für einige Zentimeter Schnee. 

Historische Gebäude?

Vancouver wurde erst 1886 gegründet und ist damit jünger als die Firma, für die ich arbeite. Historische Gebäude sind also rar. Entstanden ist die Siedlung durch die Jagd auf Gold. Die Stadt wuchs in einem enormen Tempo. Forciert wurde das vor allem durch die transkanadische Eisenbahn, die bis Vancouver ausgebaut wurde. Und hierbei übertreibe ich nicht. In einer unterirdischen Mall in der Nähe des Vancouver Convention Centers besuchten wir eine kleine Fotografie-Ausstellung zur Geschichte. Die Stadt ist geradezu explodiert. Da ist die Stadthalle in einem Jahr noch ein Zelt, stehen sieben Jahre später mehrstöckige Häuser an den Straßen mit allem Pipapo. Mit 630.000 Einwohnern ist Vancouver heute für kanadische Verhältnisse eine richtig große Stadt. In der gesamten Metropol-Region leben 2,2 Millionen Menschen. Somit ist Vancouver die dritt-größte Stadt in Kanada nach Toronto und Montreal.

 

Stadt der Gegensätze

Für mich ist Vancouver eine Stadt der Gegensätze:

Die glänzende Skyline strahlt Modernität und Urbanität aus. Gleichzeitig hat man das Wasser und die Berge vor der Haustür. Es ist auch bei weiterem nicht so geschäftig wie in anderen Großstädten.

Die Mietpreise sind zwar immer noch niedriger als in München, aber sehr sehr hoch – Essen gehen ist allerdings erschwinglicher als bei uns.

Alles ist wirklich wunderbar sauber und die Menschen sind super höflich und nett. Gleichzeitig habe ich noch nie so viele Obdachlose und in der Öffentlichkeit konsumierende Drogenabhängige gesehen. Auf den öffentlichen Toiletten (bzw. auch in Cafés etc.) gibt es immer auch extra Müllbehälter für Spritzen, die täglich geleert werden. Das fand ich schon sehr traurig und bedenklich. Die Westküste Kanadas und der USA haben ein enormes Drogenproblem, darüber findet man sehr viel Literatur - es ist ziemlich erschreckend. 

Meine Highlights in Vancouver

In den zwei Tagen waren wir in keinem einzigen Museum, sondern haben uns einfach von der Stadt treiben lassen und besuchten alle Viertel in Downtown. Meine Highlights waren: 

  • Fahrrad fahren im Stanley Park macht einen ersten Vorgeschmack auf die tolle kanadische Natur. Die Räder konnten wir für wenig Geld ausleihen, dazu gibt es auch immer einen Helm. Die Kanadier sind, was das angeht, auch wirklich sehr vorbildlich. 
  • Am English Bay Beach spazieren gehen - das Meer vor Augen und die Skyline im Nacken. Wie geil ist das, in einer Stadt zu leben, die einen Strand hat? Ja, meistens ist es viel zu kalt, um dort zu baden, aber es ist trotzdem einfach richtig schön. Vor allem mit dem Sonnenschein, der unsere Nasen gekitzelt hat. 
  • Das schöne bunte Granville Island besuchen und über die vielen kleinen Läden staunen. Auch hier gilt: entspannte Stimmung. Hin kommt man nach dem Strand-Besuch mit den kleinen süßen Fähren der False Creek Ferries. Unbedingt empfehlenswert. Von Granville Island haben wir uns bis Yaletown tuckern lassen. 
  • Mit dem Seabus nach North Vancouver fahren und einen Blick auf die Skyline werfen. Es ist nicht New York, aber es sieht trotzdem sehr beeindrucken aus. 
  • Essen gehen! Ich liebe asiatische Restaurants und die gibt es dort wie Sand am Meer. Das müsst ihr unbedingt machen. 
  • Wasserflugzeuge in der Nähe des Convention Centers beobachten. Es gibt einige reiche Leute, die jeden Tag so auf die Arbeit fliegen. Wäre gaaaar nicht meins, aber spannend finde ich es trotzdem. 

Nach der zweiten Nacht haben wir unseren Mietwagen abgeholt und uns auf den Weg nach Whistler gemacht. Dazu mehr im nächsten Beitrag. 

 

Teil drei und vier der großen Kanada-Rundreise.

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Kommentare: 1
  • #1

    Angela Ronneberger (Donnerstag, 18 Oktober 2018 06:51)

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